Sexualtrieb und Erfolg – Korrelation oder Kausalität?


Sexualtrieb und Erfolg

Sexualtrieb und Erfolg
Sexualtrieb und Erfolg,
hängt das zusammen?

Wenn man die Geschichte zielorientierter Menschen studiert, fällt – vor allem bei Männern – auf, dass es überdurchschnittlich oft Hinweise auf einen starken Sexualtrieb gibt. Stellvertretend seien hier nur erwähnt: John F. Kennedy, Willy Brandt, Gerhard Schröder, Jeffrey Epstein, Harvey Weinstein, Louis CK und Donald Trump.

Ist das Zufall? Überlegen wir doch einmal, was genau der Sexualtrieb bewirken kann. Am Anfang steht ein Impuls, ausgelöst durch einen Schlüsselreiz wie zum Beispiel die wohlgeformten Beine einer Frau, und auf einmal beginnt sich alles auf ein Ziel zu fokussieren. Alles andere wird ausgeblendet, Logik und Verstand inklusive, und man strebt dem Höhepunkt zu, während man den Weg dorthin in ekstatischer Weise auskostet.

Auf die gleiche Art und Weise scheinen viele erfolgreiche Männer ihre anderen Ziele zu verwirklichen, mit hundertprozentigem Fokus auf das Ziel, das sie erreichen wollen. Und sie erreichen es auch, obschon – oder gerade weil – der Verstand ausgeblendet wird und sie vollständig davon überzeugt sind, dass sie ans Ziel gelangen werden.

Daneben kenne ich jedoch zahlreiche Männer, die zwar erfolglos sind, aber ebenfalls über einen starken Sexualtrieb zu verfügen scheinen. Zusätzlich sind sie auch noch so leichtfertig gesinnt, dass sie nicht an Verhütung denken und aufgrund der vielen Kinder, die sie zeugen, ihre wirtschaftliche Situation zusätzlich verschlechtern.

Das bedeutet: Für die psychologische Forschung öffnet sich hier ein interessantes Feld. Zu überprüfen wäre, ob diese erfolglosen Männer möglicherweise ihren Sexualtrieb anders ausleben. Kann es sein, dass der Erfolglose seinen Trieb als lästige Spannung erlebt, die es so rasch als möglich abzubauen gilt, damit wieder Ruhe herrscht im Karton? Das würde erklären, warum diese Männer ihre anderen Ziele nicht erreichen. Wenn man ein Ziel nur als lästiges Hindernis sieht, und die Spannung, die es erzeugt, möglichst schnell wieder loswerden möchte, dann wird klar, warum im Leben solcher Menschen am Ende nicht viel Vorzeigbares herausschaut.
Damit das klar ist: Mit “Vorzeigbares” meine ich nicht zwingend “Positives”. Einige der oben erwähnten Herren haben viel Mist gebaut, aber damit eben auch Geschichte geschrieben.

Ja, und wie steht es mit den erfolgreichen Frauen? Ich geb’s zu, in dieser Hinsicht habe ich keine Ahnung. Kann es sein, dass sie ihren Sexualtrieb sublimieren, indem sie sich einer Ersatzbefriedigung hingeben, nämlich dem beruflichen Erfolg? So würde es sich wohl manch ein Macho wünschen, denn wie oft hört man aus den Mündern der vereinigten Porsche-Fahrer den Satz: “Die müsste man nur mal richtig…”

Man findet zum Thema “Sexualtrieb und Erfolg” zahlreiche Magazin-Artikel, aber kein einziges wissenschaftliches Paper. Liebe Psychologie-Doktoranden, Ihr führt doch zu jedem Unsinn eine Studie durch, weil Euch nichts Gescheites einfällt. Das hier wäre mal ein spannendes Forschungsgebiet, und ich freue mich auf Eure Arbeiten!

3 thoughts on “Sexualtrieb und Erfolg – Korrelation oder Kausalität?”

  1. Ich glaube, dass Erfolg den Sexualtrieb anfeuert. In der Form, dass der männliche Trieb gesteigert wird und dass Frauen darauf “abfahren”. Das ist ja auch durchaus so zu beobachten, auch bei den von Dir genannten Männern und deren Partnerinnen. Das würde für die menschliche Entwicklung sehr sinnvoll sein, weil sich so das “Erfolgs-Gen” mehr verbreitet.

    Grundsätzlich neigen wir oft dazu, Ursache und Wirkung zu verwechseln. Schon Nietzsche benannte als einen der “vier großen Irrthümer” die “Verwechslung von Ursache und Folge” .

    1. Kleiner Tipp für Klugscheißer.
      Der lateinische Spruch zu diesem Irrtum, dass Korrelation nicht immer Kausalität bedeuten muss, lautet: “Post hoc ergo propter hoc.” Wörtlich übersetzt heißt das “nach diesem, also wegen diesem.”
      Ein Beispiel: Letztes Jahr trug ich jeden Tag grüne Socken. Ich hatte kein Corona. Ergo: Grüne Socken helfen gegen Corona.

  2. @Hans-Peter:
    Den von Dir genannten Denkfehler nennt Nitzsche in seinen “vier großen Irrthümern” schlicht “falsche Ursächlichkeit”. Bei der Verwechslung geht es um mögliche Irrtümer wie zum Beispiel:

    Menschen die viel Laufen sind schlank. Also macht Laufen Schlank und wird als Ursache der Schlankheit angesehen. Es könnte aber auch genau umgekehrt sein: Schlanke Menschen laufen mehr, weil sie aufgrund der Schlankheit einen größeren Bewegungsdrang haben.

    Nietzsche hätte vielleicht statt Verwechslung lieber Vertauschung von Ursache und Wirkung sagen sollen.

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